Für ihre neue Skulptur gegen Hass hat Künstlerin Mia Florentine Weiss einen besonderen Gast eingeladen: Sawsan Chebli. Denn da, wo es um Hass geht, kann die SPD-Staatssekretärin nicht weit sein. Auch diesmal kam ihr Auftritt nicht ohne Fettnäpfchen aus.
»Hate Love« oder »Love Hate«?
Ein »Love Hate«-Schriftzug schmückt ab sofort das Kapelle-Ufer in Berlin. Das Ambigramm, bei dem sich der „Love“-Schriftzug von der anderen Seite als „Hate“ liest, ist laut Künsterlin Weiss bewusst gewählt worden, um auf die Ambivalenz von Liebe und Hass in der modernen Welt hinzudeuten.
Dabei scheint ihr allerdings entgangen zu sein, dass man »Love Hate« bzw. »Hate Love« auch als Aussage lesen kann, nämlich: „[Ich] liebe Hass“ bzw. „[Ich] hasse Liebe“.

Ihrem Gast ist das freilich egal: „Wir setzen von Berlin aus ein Zeichen für Liebe und gegen Hass. Turn Hate into Love.“ schreibt Chebli auf ihrem Twitter-Kanal. Dazu postet sie Fotos von der Einweihung, auf denen sie zusammen mit der Künstlerin abgebildet ist. Bilder, die stutzig machen.
Keine Spur von Abstandsregel und Maskenpflicht
Eng beeinander stehend, teilweise Umarmungen andeutend, keine Maske weit und breit – so lässt sich Chebli freudestrahlend neben Weiss ablichten. Weder halten die beiden Abstand, noch tragen sie Masken, wie es die Corona-Verordnungen eigentlich vorsehen.

Noch eine Woche zuvor hatte sie jeden Verstoß gegen diese Verordnungen als Gefährdung von Menschenleben und Existenzen kritisiert.

Chebli hält sich also selbst nicht an die Verordnungen, vor deren Abschaffung sie laut eigener Aussage große Angst hat. Doch ihr Auftritt sorgt im Netz auch noch aus anderen Gründen für Furore.
»Der öffentliche Raum war so dreckig und kaputt. Aber Geld für Love/Hate-Kunstwerke ist da.«
Bei Nutzern in Sozialen Medien herrscht Unverständnis darüber, warum gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten solch ein teures „Zeichen“ gesetzt werden muss.



Wirtschaftliche Sorgen und Nöte, die eine gestandene Sozialdemokratin wie Chebli sicher nachvollziehen kann.
Ein Paar Sandalen sorgt für Aufsehen
Was jedoch kaum jemandem auffiel: Auf den Fotos trägt Chebli Sandalen der Edelmarke Hermes – für nicht weniger als 525,00 Euro.

Nach ihrem Rolex-Skandal 2018 scheint die 42-Jährige nicht wirklich umgedacht zu haben. Ob Protz-Outfits das sind, was die strauchelnde SPD in ihrem Kampf um Stimmen von Arbeitern und Angestellten weiterbringt, bleibt fraglich.