Immer wieder hört man Aufrufe besorgter linker Politiker, man müsse sich mehr um bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte kümmern. Wenn es aber um die tatsächliche Umsetzung konkreter Forderungen geht, schauen die Pflegekräfte oft in die Röhre. Das mussten nun auch die Pflegekräfte der Berliner Charité erfahren.
Pflegekräfte der Charité stehen vor einem Parkplatzproblem
Charité ist französisch für Barmherzigkeit und gleichzeitig der Name des ältesten Krankenhauses von Berlin. Mit über 3.000 Betten zählt es zu einer der größten Universitätskliniken Europas.

Entsprechend viele Pflegekräfte arbeiten in der Charité. Doch die haben neben langen Schichten, Unterbesetzung und vergleichsweise geringer Bezahlung noch ein weiteres Problem: Vor dem Krankenhaus stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung und die sind mit rund 20 Euro pro Schicht auch noch ziemlich teuer.
Stattdessen verweist die grüne Verkehrssenatorin sie aufs Fahrradfahren
Eine nun von den Pflegekräften beantragte Ausnahmegenehmigung für kostenloses Parken lehnte die Grünen-Verkehrssenatorin Regine Günther ab. Bus und Bahn sollen die Pfleger zwar aufgrund des Infektionsschutzes auch nicht nutzen, aber sie könnten ja mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, so die Berliner Senatorin.
Die Grünen haben doch den Knall nicht gehört. Fahrrad im Winter zum Nachtdienst. https://t.co/0OIeLQJXDJ
— Livia Clauss (@LiviaClauss) November 20, 2020
Diese Aussage zeigt die Realitätsferne der Grünen-Politikerin. Denn wenige der Pfleger werden sich eine Wohnung in der Umgebung des Krankenhauses leisten können. Die Charité liegt in Berlin Mitte und damit in einem der teuersten Berliner Stadtteile.
Selbst greift die Grünen-Politikerin gerne auf ihre Limousine zurück
Inwiefern Pflegekräfte in der Lage sind, nach einer anstrengenden Nachtschicht mit dem Fahrrad durch das Berliner Stadtchaos zu fahren, sei dahingestellt. Selbst fährt Regine Günther jedenfalls gerne mit dem Auto.

So sorgte es für Aufsehen, als der rot-rot-grüne Berliner Senat mit 16 Limousinen zum Fußgängergipfel anreiste. Regine Günther twitterte am Tag zuvor: „Mitmachen und das Auto auch mal stehen lassen“.